Das Üben im Schnellgang
Der zeitliche Rahmen von Tests und Klausuren ist meist so eng, dass die Fülle an Aufgaben nur schwer oder oft auch gar nicht ganz bewältigt werden kann. So wird dort neben dem Verstehen und Können noch ein weiterer Faktor geprüft:
Die sichere Schnelligkeit
Hat man während des Übens und der Klausurvorbereitung zuhause noch vergleichsweise viel Zeit, ist sie während der Klausur dann einer der
begrenzenden Faktoren. Unter dem Zeitdruck - und dem Stress, den die Klausur ohnehin mit sich bringt - ändert sich
entsprechend auch die Arbeitsweise:
"Genauso wie zuhause, nur viel schneller" trifft es nicht.
Vielmehr ist ein ganz anderer “Gang“ einzulegen, um trotz Zeitmangels gute Ergebnisse zu erzielen. Je besser man diesen Gang geübt hat, desto leichter fällt einem das "Arbeiten im Schnellgang" auch unter den stressigen Klausurbedingungen.
Schnellgang heißt:
- unbequem anstrengend schnell arbeiten (Genau so üben!)
- gerade so ordentlich, dass man sich selbst darin zurechtfindet und kein Punktabzug zu erwarten ist*
- strategisch geschickte Arbeitsabläufe:
- Blattaufteilung (Blättern nervt, Zwischenergebnisse Suchen auch,...)
- Taschenrechner (Speicherplätze nutzen, spezielle Funktionen,...)
- Streichen statt Korrigieren (“TippEx-Reflex“ gleich beim Üben abtrainieren)
- Zwischenschritte (auf gesundes Maß reduzieren, ohne dass Ihr stolpert)
- Tricks von alten Hasen (z.B. techn. Zeichnen: Einziger Stift für dicke und dünne Linien)
- Werte runden - Abklären: In welchen Fällen und wie stark?
- Weglassen, was keine Punkte bringt (Ausnahme: Alles was Euch wirklich beim Lösen hilft)
- Hilfsmittel und Formelblätter - heraussuchen bzw. bereits vor dem Üben des Schnellgangs anfertigen (In der Hektik der Klausur zählt mehr als alles andere, dass Ihr Euch in Eurem mitgebrachten Material gut zurechtfindet und nicht ewig suchen müsst. Also habt Ihr diese Blätter besser schon während des Übens/Wiederholens, statt erst am Abend vor der Klausur fertig.)
* ...oder strategisch einkalkulierter Punktabzug (z.B. wegen unsauberer Zeichnung) - dafür sollte man dessen Umfang aber zuvor ganz genau abklären.
Lernpartner Eieruhr
Habt Ihr eine Aufgabentype verstanden und geübt, nehmt eine (Eier-)Uhr** und gebt Euch einen realistischen Anteil der Klausurzeit pro Aufgabe vor. Auch wenn Ihr diese Zeit am Anfang noch überzieht, könnt Ihr Euch trotzdem doppelt freuen:
- Ihr übt dabei den Schnellgang; werdet sicherer und schneller.
- Jeden strategischen Fehler, den Ihr jetzt macht, könnt Ihr Euch noch vor der Klausur abtrainieren.
** Egal ob Countdowntimer, Eier-, Stopp- oder Armbanduhr: Nehmt Euch vor dem Start eine bestimmte Zeit vor, in der Ihr fertig werden wollt. Nur wenn Ihr diese Zeit anstrebt, gewinnt diese Übung ihre Realitätsnähe.
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Wie klappt das Beschleunigen bei Euch? Sind Eure Eieruhr und Ihr noch Freunde? :-)
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