Für das Sketchnoten vereinfachen wir die Spritze ein Stück und sketchen sie trotzdem als zylindrisches Objekt. Als Symbol hätte die Spritze zwar auch "flach" eindeutige Merkmale, aber sie sieht einfach unendlich viel besser aus, mit den ganzen Rundungen an den Kanten. Also:
Besonders gut sehen Sketchnotes von Spritzen aus, wenn:
WAS
WIE & WARUM
Beginne mit dem ersten Strich des Zylinders. An Ihm richtet sich ab jetzt alles aus. alle langen Linien werden parallel zu diesem Strich verlaufen. Dabei spricht man auch von
"fluchten".
Soll die Spritze irgendwo liegen, auf etwas zeigen, aufrecht stehen, in etwas drin stekcken...? Entscheide jetzt, wie die Spritze ausgerichtet sein soll.
Meine hier wird schräg nach oben zeigen...
Die Kanüle (Hohlnadel) ist eines der charakteristischsten Dinge beim Sketchnoten einer Spritze. Vieles Ihrer Symbolik (Metaphern) verdankt die Spritze deren Spitze.
Außer der Spitze noch zwei Dinge zu beachten:
Ich habe die Kanüle etwas außerhalb der Mitte des Zylinders eingezeichnet - so kenne ich das von den größeren Einwegspritzen
Noch der Sockel der Steckverbindung mit zwei kleinen Strichen...
...und schon haben wir alle "fluchtenden", langen Striche für den Hauptteil der Spritze.
Weiter geht's mit den gewölbten Kanten...
Wir schauen leicht von oben auf den Spritzenzylinder. Dort zeichnen wir jetzt den Rand des großen Zylinders ein.
Das ist die erste Linie, die wir gekrümmt sketchen, damit man die zylindrische Form erkennt. an dieser Krümmung richten wir jetzt alle anderen gekrümmten Linien aus. So kommt ein klein wenig 3D in unsere Sketchnote.
Nach welchen Regeln wir hier etwas Platz zu den Linien des Sockels lassen, lernt Ihr in einem Sketchnote Workshop oder Webinar.
Genauso stark gekrümmt, aber deutlich breiter als der restliche Zylinder der Spritze:
Die Fingerauflage
Auch wenn wir nur Symbole sketchen - der Realitätsbezug ist auch in Sketchnotes hilfreich. Er bestimmt, wie Objekte unseres Alltags aussehen, damit sie funktionieren. An Ihnen erkennen wir
sie auch in Sketchnotes sofort wieder...
Also, die Fingerauflage:
...damit Zeige-und Mittelfinger nicht abrutschen.
Diese Kante ist nicht ganz so "hart", wie die anderen, die wir bisher eingezeichnet haben. Es tut dem Sketch ganz gut, wenn man sie in der Mitte ein wenig unterbricht.
Wenn Ihr einen Stift mit Pinselspitze nutzt, dann beginnt am besten an den Rändern und lasst die beiden einzelnen Striche nach innen hin dünner auslaufen.
Nun sieh es so aus, als würde das Glänzen der Oberflächen diese (inneren Körper-)Kante "überstrahlen".
(...danke Maschinenbaustudium! :-)
Fehlt noch der Kolben, den wir ein Stück rausschauen lassen, damit man ihn auch sieht.
Wichtig:
Der Kolben ist...
...und fluchtet natürlich trotzdem...:-)
Struktur gibt Symbolen dach charakteristische Aussehen, das wir aus dem Alltag kennen, wenn wir die Objekte sehen. Oft sind es nur ein paar Linien, die dasd Sketchnote nicht nur schöner, sondern
auch schneller verständlich machen.
Hier zwei Linien, die zeigen, dass der Kolben nicht etwa "massiv" und ein zylindrisch sondern größtenteils aus ein paar wenigen, langen, sich kreuzenden Rippen besteht.
Sieht aus wie Spritzgebäck uns spart bei der Feritgungder Einwegspritzen eine Menge Material.
Abstände nach oben und sehr frühes Auslaufenlassen der Linien nach unten.
Lauter kleine Striche kleben am Rand...soweit so gut. Bei der Skala lohnt es sich aber ganz besonders ein paar Punkte zu beachten:
Die Skala ist ja auf dem zylindrischen Teil aufgedruckt - sie wölbt sich also auch mit.
Wenn Ihr außerdem oben anfangt, dann "stimmt" die Skala sogar und Ihr könnt genau zeigen,
wie voll die Spritze ist...
(Achtung: Spritze voll = Kolben ganz draußen)
Kleine Striche die aussehen, wie Lichtreflexe. So viel sei hier verraten:
Im Fall der Spritze hier verlaufen sie alle parallel zu den Kanten, denen sie am nähsten sind. Also sind die Linien, die ich weiter oben gewählt habe gerade - die zwei, die ich unten gesketcht
habe sind in bekannter Weise gekrümmt.
Zu guter Letzt:
Etwas Farbe.
Ein helles Grau gibt unserer symbolischen Spritze ein wenig mehr Plastizität, ohne die Aufmerksamkeit von anderen wichtigen Teilen des Sketchnotes wegzuziehen.
Wo und warum Farbe eingesetzt wird und wie man sie am besten aufträgt, erfahrt Ihr in meinen Sketchnote-Trainings und Webinaren
...und...
...geschafft! :-)
Durch die Spritze wird uns und anderen (Mensch / Tier) etwas zugeführt. Was da verabreicht wird kann von wohltuend bis hin zu tödlich sein.
Aber nicht nur Mensch und Tier alleine:
Da wir auch nicht-belebte Dinge vermenschlichen können, können wir diesen Kreis auch gleich auf fast alles erweitern.
Auch die Frage dessen, was wir spritzen ist nicht so eng zu sehen. Schon unsere Alltagssprache kennt sie:
Darüber hinaus geben uns unsere Sketchnotes völlige Narrenfreiheit. Der Realitätsbezug darf dabei gern auch mal etwas zurückstehen.
Der Pharmazie sind in unseren Sketchnotes mal wieder keine Grenzen gesetzt: Aufkleber auf die Spritze, die Medizinflasche, oder - für noch mehr Platz - ein Anhänger dranhängen.
Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Spritze selbst hat herausragende Eigenschaften: Selbst gefüllt mit den besten Absichten, erregt sie bei vielen trotzdem Angst vor dem Stich.
Rennt die Firma schreiend vor der Finanzspritze davon, dann hat sie wohl vor allem Angst vor dem "kleinen Pieks".
...Doch wie begründet ist die Angst vor der Impfung der Quietscheente...oder gar vor dem Botox des traurigen Luftballons...?
Mit solchen (zugegeben abstruse aber verständliche und einprägsame) Möglichkeiten im Blick, lassen sich auch für komplexe Zusammenhänge eingängige Metaphern finden. Trägt die Metapher weit genug, hat man den Grundsteine für eine sehr wirkungsvolle Sketchnote gefunden.